In Zukunft wird ein duales Hochschulstudium Theorie und Praxis in der Hebammenausbildung vereinen. Das hat heute der Bundestag beschlossen. Damit wird zum ersten Mal ein rein schulischer Beruf in ein akademisches Studium überführt. Bislang wurden Hebammen an Hebammenschulen ausgebildet, im Saarland zum Beispiel in Saarbrücken und Homburg. In Zukunft wird dies in Zusammenarbeit mit den Hochschulen angeboten. Hintergrund für die Reform ist eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2005, die die Akademisierung des Hebammenberufes bis 2020 vorsieht.

„Hebammen leisten immens wertvolle Arbeit: Sie betreuen werdende Mütter in der Schwangerschaft und begleiten Geburten im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause. Ebenso beraten sie junge Eltern in den ersten Wochen nach der Geburt“, sagt die Saarbrücker Bundestagsabgeordnete, „Der Hebammenberuf wird durch die Ausbildungsreform deutlich attraktiver und wir begegnen dem Fachkräftemangel in diesem Bereich.“

„Im internationalen Vergleich hängen wir bislang noch zurück, gleichzeitig steigen die fachlichen Anforderungen an künftige Hebammen – es war an der Zeit zu handeln. Mir war wichtig, dass die Finanzierung der Hebammenschulen über die nächsten zehn Jahre gesichert ist und es zudem höhere Anteile an praktischen Modulen geben wird. Zwar gibt es eine Übergangsfrist bis 2023, dennoch sind jetzt die Länder am Zug, eine schnelle Umsetzung herbei zu führen, um den großen Bedarf zu decken und eine gute Fortentwicklung des Hebammenberufes für die Zukunft zu sichern“, sagt Josephine Ortleb abschließend.