Im aktuellen 19. Deutschen Bundestag liegt der Frauenanteil bei 30,7%. Das ist der niedrigste Anteil seit der Wiedervereinigung. In den DAX- Konzernen ist die aktuelle Situation nicht besser. Hier sieht derzeit so aus: Je höher die Position, desto geringer der Frauenanteil. Während im Ausland die Vorstände immer weiblicher werden, setzen DAX-Konzerne in der Corona-Krise auf Männer und verkleinern die Vorstände. Der Frauenanteil ist in Deutschland auf den Stand von 2017 gesunken. Die bisherigen Regeln und Empfehlung haben ihre Wirkung deutlich verfehlt. Es hat sich nichts geändert.

Das ist eine Realität, die wir als SPD-Bundestagsfraktion und ich als Gleichstellungspolitikerin nicht hinnehmen wollen. Deswegen freue ich mich, dass vor kurzem endlich das zweite „Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen“ ins parlamentarische Verfahren eingebracht worden ist. Wir, als SPD-Bundestagsfraktion haben gemeinsam mit unseren Ministerinnen Franziska Giffey und Christine Lambrecht, mit großer Überzeugung und Ausdauer für dieses Gesetz gekämpft. Gemeinsam mit dem Koalitionspartner werden wir dieses Gesetz nun im parlamentarischen Verfahren gut beraten und entsprechend verabschieden.

Wir Frauen wollen nicht nur die Hälfte des Kuchens. Wir wollen die Hälfte der Bäckerei! Und mit diesen Gesetz schaffen wir eine neue Realität, um dieses Ziel zu erreichen: Eine Realität, in der Frauen ganz selbstverständlich in den Unternehmensvorständen sitzen. Eine Realität, in der dort, wo über Löhne und Arbeitsbedingungen entschieden wird, Frauen mit verhandeln. Eine Realität, in der Frauen nicht als Belastung für die Wirtschaft gesehen werden. Wir Frauen stellen die Hälfte der Bevölkerung dieses Landes und halten dieses auch zur Hälfte aufrecht. Deshalb sollen Frauen auch zur Hälfte mitentscheiden und mitbestimmen können.

Archivbild 2019, Oliver Wagner.